Gewinde im Fotobereich

Objektivgewinde

Als Schraub- oder Objektivgewinde wird in der Fotografie eine standardisierte und herstellerunabhängige Anschlussvorrichtung für Wechselobjektive bezeichnet. Schraubgewinde bilden den Vorgänger der heute den Markt dominierenden Bajonettanschlüsse. Sie wurden hauptsächlich bis in die 80er Jahre genutzt. Das M42-Gewinde bietet aber auch heute noch einen günstigen Zugang zur analogen Spiegelreflex-Fotografie mit qualitativ hochwertigen Objektiven.

Als Auflagemaß einer Kamera bezeichnet man den Abstand zwischen dem Auflageflansch des Objektivanschlusses und der Filmebene. Dieses Maß ist nicht bei jeder einzelnen Kamera anders, sondern es ist für alle Kameras, die den gleichen Anschluß haben, identisch.

Das Auflagemaß eines Systems wird seitens des Herstellers mit einer Toleranz von 0,02 mm angegeben.

M39-Schraubgewinde M39 x 26Gg
Das M39-Schraubgewinde oder auch Leica L-Mount wurde ab den 30er Jahren in Kleinbildkameras genutzt. Zu den Anbietern von Kameras mit M39-Gewinde gehören beispielsweise Leica, Voigtländer, Canon und Ricoh. Für dieses Gewinde sind auch heute noch vereinzelt hochwertige Objektive verfügbar. Da das Maß 26Gg (1/26" ~ 0,98 mm) der Steigung fast der metrischen Steigung von 1,00 mm entspricht, sollte auch das Gewinde M39 x 1,0 verwendet werden können.

M40-Schraubgewinde
Eher selten ist das M40-Schraubgewinde, das vor allem in den 30er Jahren in Gebrauch war. Z.B. die bis Ende der 40er Jahre gefertigten Kameras Praktiflex sowie die Praktiflex II von Praktika bzw. Pentacon verfügten über diesen Objektivanschluss. Einige CCD-Zeilenkameras verwenden auch heute noch das M40-Anschraubgewinde.

M42-Schraubgewinde M42 x 1,0
M42 ist die Bezeichnung für ein genormtes Schraubgewinde, das beispielsweise in Kameras von Praktica, Voigtländer, Fujica ST, Ricoh und Pentax wurde. M42 ist der Nachfolger des älteren M39-Schraubgewindes und stammt aus einer Zeit, als die Kamerahersteller noch nicht versuchten, die Kunden an das eigene System durch proprietäre Objektivbajonette zu binden. Das Auflagemaß, wurde in den 50er Jahren von Pentacon mit 45,5 mm festgelegt. Eine moderne Canon EOS z.B. hat ein Auflagemaß von 44,0 mm. Die Canon EOS ist gegenüber einer alten Praktica oder Pentax um 1,5mm kürzer. Da die Bajonettöffnung der EOS wesentlich größer ist als das Gewinde des Objektivs, muss hier ein Adapter dazwischen gesetzt werden.

T2-Schraubgewinde M42 x 0,75
T2 ist ein alter Tamron-Standard. Es gibt zahlreiche Adapter für T2 - von T2 auf andere Größen und auch umgekehrt auf T2. Für eine Reihe von Anwendungen ist der T2-Anschluß Standard geworden, z.B. für Mikroskope, Teleskope und Diaduplizierer.

S-Mount M12 x 0,5
Der S-Mount ist ein Standardobjektivanschluss, der bei verschiedenen CCTV Überwachungskameras und Webcams verwendet wird. Er verwendet ein metrisches M12 Außengewinde mit einer Steigung von 0,5 mm am Objektiv und einem entsprechenden Innengewinde am Objektivanschluss. S-Mount Objektive werden oft auch als M12-Objektive bezeichnet. Da die Objektivfassungen in der Regel direkt auf der Leiterplatte des Sensors angebracht sind, werden sie auch als Platinenobjektive bezeichnet.

C-Mount 1" Zoll (inch) x 32 TPI UN 2A
Standard-Anschluss für Objektive an CCD-Kameras, mit einem einheitlichen Anschlussgewinde (am Objektiv: Außengewinde 1"-32UN-2A) und einem einheitlichen Auflagemaß von 17,526 mm.

CS-Mount 1" Zoll (inch) x 32 TPI UN 2A
Entspricht mit Ausnahme des Auflagemaßes dem C-Mount. Beim CS-Mount beträgt das Auflagemaß 12,5 mm. Der CS-Mount-Standard ist die "jüngere" Norm, die dem Wunsch nach kurzen Bauformen Rechnung trägt.

Stativgewinde DIN 4503 / ISO 1222

1/4" Zoll (inch) - 20 UNC
Bei Sucherkameras, KB-Spiegelreflexkameras (auch DSLRs) bis hin zu Mittelformatkameras, Schnellwechselplatten und Stativköpfen wird dieses Gewinde verwendet.

3/8" Zoll (inch) - 16 UNC
Einige Mittelformatkameras und so gut wie alle Großformatkameras sowie die meisten Verbindungen zwischen Stativen und Stativköpfen verwenden diese Gewinde.

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Filtergewinde

Am Objektiv befindet sich das Innengewinde, am Filter das Außengewinde, beide Gewinde sind angefast und außen mit einem planem Anschlag versehen. 1,5 bis 2 Drehungen reichen zur Befestigung aus. Das M steht für das metrische Maß in Millimetern des Außendurchmessers, nach dem x folgt die Steigung. An Objektiven findet man die Bezeichnung "E"nn, dieses "E" leite sich von der Bezeichnung "E"inschraubgewindedurchmesser ab. Häufig wird nur der Filterdurchmesser aber nicht die Steigung angegeben, dies reicht meist aus um das Filtergewinde eindeutig zu bestimmen.

Filtergewinde mit 0,50 mm Steigung:

M 19 x 0,5 (sehr selten)
M 24 x 0,5 (sehr selten)
M 25,5 x 0,5 (sehr selten)
M 27 x 0,5 (häufig, Video)
M 28,5 x 0,5 (Astronomie 1,25" = 31,75 mm Tubusdurchmesser)
M 30,5 x 0,5
M 34 x 0,5 (sehr selten)
M 35 x 0,5 (sehr selten)
M 35,5 x 0,5 (häufig, Video)
M 36,5 x 0,5
M 37 x 0,5
M 37,5 x 0,5
M 39 x 0,5 (Video)
M 40 x 0,5 (sehr selten)
M 40,5 x 0,5 (häufig, Video)
M 41 x 0,5 (sehr selten)
M 43 x 0,5 (sehr selten)
M 45 x 0,5

Filtergewinde mit 0,60 mm Steigung:

M 28,5 x 0,60 (Astronomie 1,25")
M 48 x 0,60 (Astronomie 2")

Filtergewinde mit 0,75 mm Steigung:

M 25 x 0,75
M 27 x 0,75 (sehr selten)
M 28 x 0,75 (sehr selten)
M 28,5 x 0,75 (sehr selten)
M 30 x 0,75
M 30,5 x 0,75
M 37 x 0,75
M 38 x 0,75 (sehr selten)
M 43 x 0,75
M 46 x 0,75
M 48 x 0,75 (auch Astronomie 2")
M 49 x 0,75 (häufig)
M 52 x 0,75 (sehr häufig)
M 55 x 0,75 (häufig)
M 58 x 0,75 (sehr häufig)
M 60 x 0,75
M 62 x 0,75 (sehr häufig)
M 67 x 0,75 (sehr häufig)
M 69 x 0,75
M 72 x 0,75 (sehr häufig)
M 75 x 0,75 (selten)
M 77 x 0,75 (sehr häufig)
M 82 x 0,75 (häufig)
M 100 x 0,75

Filtergewinde mit 1,00 mm Steigung:

M 86 x 1 (häufig, auch C 86 genannt)
M 95 x 1 (auch C 95 genannt)
M 100 x 1
M 105 x 1 (auch C 105 genannt)
M 122 x 1

Filtergewinde mit 1,50 mm Steigung:

M 112 x 1,5

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